RC Feuerwehrfahrzeug in 1:87 (gebaut 2005)
 

Im Dunkeln kommt die Beleuchtung besonders gut zur Geltung
Eines Tages lagen auf meinem Basteltisch ein paar neue Platinen und zwei Mikrocontroller. Das bot ungeahnte Möglichkeiten und schnell war die Idee zum Bau eines Feuerwehrfahrzeuges entstanden. Das war bisher immer an ungeeigneten Platinen gescheitert, doch nun konnte es losgehen. Aber gleich zu Beginn die Antwort auf die noch nicht gestellte Frage: Nein, das Fahrzeug kann kein Wasser verspritzen ;-)

Aber dafür kann es fahren und hat jede Menge Lichtfunktionen. Insgesamt 41 LED wurden im Modell verbaut, um die Beleuchtung möglichst realistisch zu gestalten. Etwas aufwändig war die Recherche, was an einem Feuerwehrfahrzeug wie blinkt. Dazu wurde im Internet gesucht, auf der Strasse wurden Einsatzfahrzeuge beobachtet und in einem Forum nachgefragt. Gerade im Forum gab es dann aber widersprüchliche Informationen. Als Referenz für die Lichtfunktionen habe ich mir daher die Fahrzeuge der Oldenburger Berufsfeuerwehr gewählt. In einer zweistündigen Privatführung hat mir Dieter Schütte (danke Dieter!) die gesamte Feuerwache 2 vorgestellt, wobei mir auch die Lichtfunktionen der verschiedenen Fahrzeuge vorgeführt wurden.

Damit ist ein Modell entstanden, das ausgezeichnet fährt und mit vielen Lichtfunktionen einen schönen Anblick ergibt.
Technische Daten:
Funktionen:
Stufenlose Geschwindigkeitssteuerung, stufenlos Lenkung rechts/links.
Licht, Blinker, Warnblinker.
Blaulicht (Doppelblitz) auf dem Dach und im Kühlergrill, insgesamt 6 Mal.
Lichtbalken mit 5 LED am Heck mit Lauflicht rechts/links oder gemeinsamem Aufblitzen.
Automatisches Bremslicht.
Automatischer Rückfahrscheinwerfer.
Scheinwerfer am Lichtmast..
Standby-Betrieb
Alle Lichtfunktionen werden mit einem Memoryschalter bedient, der nur einen einzigen Kanal belegt.

Zurzeit kann per 15-Kanal Schalter die Taktfrequenz des Fahrtreglers umgeschaltet werden. Möglich sind vier Werte zwischen 20 Hz und 1 kHz. Wenn ich mich nach einer Erprobungszeit für die günstigste Frequenz entschieden habe, dann wird diese fest programmiert.

Neu seit dem 29.6.05: Das Fahrzeug hat jetzt auch ein Martinshorn.

Kanalbelegung:
Kanal 2: Lenkservo; Kanal 3: Fahrtregler; Kanal 5: Memoryschalter; Kanal 7: 15-Kanal Schalter

Verbaute Komponenten:
Empfänger: JSTmini; Servo: Pico 4.4; Akku: Lipo 145mAh/3.6V, alles von www.mikroantriebe.de.
Motor: "Lemo-Klotzmotor", nicht mehr lieferbar.
Fahrtregler und Lichtsteuerung: Eigenbau und -programmierung mit Mikrocontroller ATmega8L

Fertigstellung: Februar 2005; Bauzeit: 4 Monate



Ein Triblitz an einem HLF der Oldenburger Feuerwehr. Dessen Funktionsweise stellte mich wegen widersprüchlicher Informationen vor die grössten Rätsel. Mein Besuch bei der Oldenburger Berufsfeuerwehr schaffte Klarheit.

Bei diesem Originalfahrzeug sind die Frontblitzer im Kühlergrill montiert. Man findet sie aber auch auf der Stossstange montiert. Bei den von mir beobachteten Fahrzeugen blitzten sie immer gemeinsam auf, und zwar als Doppelblitz oder auch als Einfachblitz.

Im Fahrerhaus hat einer der zwei Mikrocontroller seinen Platz gefunden. Es ist ein ATmega8L aus dem Hause Atmel. Ich habe dem Controller beigebracht, wie er alle Lichtfunktionen im Modell schalten kann. Ich habe ihm auch einen Namen gegeben: er heisst jetzt LichtMega. Mit nur einem Porportionalkanal der Fernsteuerung kann er alle Lichtfunktionen schalten.

Ein Bild vom Bau der Lenkung. Ich habe diesmal auf einen Messingrahmen für das Fahrzeug verzichtet und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Auf der Unterseite hat das Modell eine Ladebuchse und zwei Buchsen, mit denen neue Software in das Modell übertragen werden kann. Ich erwarte, dass im laufenden Betrieb immer wieder Dinge auffallen werden, an denen die Software etwas verbessert werden kann. Und so kann sie mühelos ins Fahrzeug übertragen werden.

Ein Blick in das Innere des Modells bei abgenommenen Dach. Vorn erkennt man das Servo und im hinteren Bereich sieht man den eckigen Getriebemotor. Im Raum dazwischen liegt lose die Lipo Zelle. Ein Befestigen war nicht nötig, und so kann sie notfalls sehr einfach ausgetauscht werden. Prinzipiell baue ich Akkus immer so ein, dass sie ohne grosse Umstände ausgetauscht werden können. Denn: was hilft das schönste Modell, wenn der Akku kaputt ist, man ihn aber nicht auswechseln kann, ohne das Modell zu zerstören.

Ein wenig unordentlich sieht es im Fahrerhaus ja schon aus. Aaaaaber: wenn die Kabel nicht auf Länge geschnitten sind, sondern Ähnlichkeit mit einem Haufen Spaghetti haben, dann ist es leichter zu arbeiten. Und alle Kabel zum Schluss auf Länge schneiden, nur damit alles schön ordentlich aussieht...viellleicht später mal.

Und dieser Mikroprozessor hier übernimmt die Motorsteuerung. Ein Fahrtregler und ein 15-Kanal Schalter sind in diesem ATmega8 enthalten. Die Software für die Controller wird von mir in C geschrieben und mit einem kostenlosen Compiler aus dem Internet übersetzt. Mehr zu diesem Compiler findet sich unter www.mikrocontroller.net .

Und hier einmal der Anblick von vorn. Einer der zwei Frontblitzer war während der Belichtung gerade ein. Und man sieht sehr gut die Vorderradfelgen, die mit einem 0.8mm Bohrer aufgebohrt wurden. Die Aussenspiegel habe ich auch angeklebt, mal sehen, wie lange die halten...

Ein Blick auf die Vorderseite des Fahrzeugs. Der Blinker im Kotflügel muss innen noch mit schwarzer Farbe abgedeckt werden, damit der nicht mehr den Reifen beleuchtet (Anm. d. Red.: ist inzwischen erledigt!!). Die Blinker werden übrigens mit einer Dimmung an- und ausgeschaltet. Das imitiert das "sanfte" Blinkern, das man bei fast allen Kraftfahrzeugen sieht, weil die Glühwendel der Birne etwas Zeit zum Aufheizen und Abkühlen braucht.
Diese Bild gibt einen Eindruck vom Heck des Fahrzeugs. Eingeschaltet sind die Blaulichter, der Lichtbalken, die Warnblinker, die Rücklichter und die seitlichen Begrenzungsleuchten. Zusätzlich kann das Modell noch Bremslichter und Rückfahrscheinwerfer schalten. Der Lichbalken ist umschaltbar von Lauflicht links auf  Lauflicht rechts und auf gemeinsames Aufblitzen.

Auf einem Anhänger hatten sich Streichhölzer entzündet. Mit dem Bild  links wird man Zeuge der letzen Aufräumungsarbeiten.
Download
 Video, 253kB

Hier kann man einen kleinen Videofilm herunterladen, der einen Eindruck von den Lichtfunktionen gibt. Zugegeben, die Bildqualität ist miserabel, aber dafür ist die Datei schön klein.

Wer noch mehr beleuchtete und fahrende Feuerwehrfahrzeuge sehen will, dem empfehle ich einen Besuch im Miniatur-Wunderland in Hamburg. Dort fahren die Modellfahrzeuge computergesteuert durch die Strassen, weil alle 15 Minuten ein Feueralarm in der Modellstadt ist. Hier ist der Link zur dortigen Homepage.
Das linke Bild habe ich bei einem Besuch im Miniatur-Wunderland gemacht.

Auch dies ist ein Bild aus dem Miniatur-Wunderland Hamburg, genauer aus der Ortschaft Knuffingen. Ein Feuerwehrfahrzeug rast zur Einsatzstelle. Die Autos auf der Gegenfahrbahn haben gestoppt, weil vor ihnen die Ausfahrt der Feuerwehr liegt und die dortige Ampel auf rot gesprungen ist.
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Weitere Informationen zum Martinshorn des Fahrzeugs gibt es hier.


Dies ist die Mikromodellbauseite von Harry Jacobsen

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